Layering heißt »Schichten«
Konkret bedeutet Layering, unterschiedlich lange Teile zu einem stimmigen Outfit zu kombinieren. Im Kern ist das sogenannte »Lagen kreieren« nichts anderes als die modische Interpretation des pragmatischen Zwiebellooks gegen die Kälte: Longsleeve unter Pulli, unter Strickjacke, unter Anorak. Bei der stylishen Lagenlook-Variante werden die einzelnen Pieces bewusst so übereinander getragen, dass jede Schicht sichtbar bleibt und hervorblitzt. So entsteht eine spannende Stufenoptik, die Outfits eine besondere Dynamik verleiht.
Auch das Spiel mit Materialien macht hier den Unterschied: kurz über lang, Kleid über Hose, Strick über Spitze über Kunstleder. Experimentierfreude ist beim Layering ausdrücklich erwünscht. Horizontale Linien treffen Schicht für Schicht auf vertikale Linien. Gegensätze ziehen sich an: Blickdicht versteht sich mit Transparenz, Weites ergänzt Schmales, Fake Fur mischt sich überall ein – und zaubert so überraschende Effekte.
„Beim Layering geht es immer um Ausgewogenheit und Balance. Verschiedene Längen, Materialien und Formen so zu kombinieren, dass ein harmonisches Outfit entsteht, braucht etwas Übung. Probiere mehrere Varianten aus und finde mit Ruhe und Freude deinen individuellen Lagenlook.“
Be & Ju llzhöfer, Designerduo Ana Alcazar
Layering Looks - so stylst du den Trend richtig
Stilgefühl ist die wichtigste Grundlage. Denn Layering bedeutet nicht, wahllos Kleidung übereinander zu ziehen. Bei dieser modischen Schichtarbeit geht es zwar auch darum, Sommerteile wie Maxikleider wintertauglich zu machen – im Mittelpunkt steht aber das gekonnte Spiel mit Silhouetten und Proportionen.
Falsch kombiniert kann der Look schnell auftragen oder die Figur breiter wirken lassen. Richtig gestylt jedoch entsteht ein Outfit, das Eleganz, Spannung und Individualität vereint. Mit ein paar einfachen Regeln rund um Proportionen, Längen, Materialien, Farben und Prints gelingt jeder Layering Look – und macht dich zur Meisterin des Trends.
Die Kunst der Proportionen
Wer ein mehrlagiges Outfit stylt, sollte immer die gesamte Silhouette im Blick behalten. Denn das Ziel des Layerings ist es, Outfits Tiefe zu geben, ohne dass sie auftragen. Besonders wirkungsvoll ist es, enge und weite Teile im Wechsel zu tragen. Ein dicker, weiter Strickpullover wirkt am besten mit einer schmal geschnittenen Hose oder einer Leggings. Über einem fließenden Maxikleid sorgt eine eng anliegende Kurzweste für neue Konturen.
Auch Oversize-Pieces sind eine gute Wahl, allerdings nur dann, wenn sie durch schmale Elemente ausgeglichen werden. So funktioniert etwa eine Skinny Jeans kombiniert mit einer XXL-Bluse, einem Oversized-Pullunder und einem langen Mantel. Die Hose balanciert den Look aus, während ein breiter Taillengürtel über dem Mantel als Finish für eine feminine Silhouette sorgt.
Das Spiel mit Längen und Formen
Der besondere Reiz von Layering Looks liegt im Zusammenspiel unerwarteter Teile, das durch unterschiedliche Längen noch unterstrichen wird. Optische Stufen, bei denen Stofflagen gezielt hervorblitzen, sind dabei ein Muss. Entscheidend ist, dass die einzelnen Lagen erkennbar bleiben und den Look strukturieren. Deshalb zählen kurze Westen, ärmellose Pullunder und enge Rollis zu den beliebtesten Layering-Pieces. Rollkragenpullover etwa lassen sich hervorragend unter bunt gemusterten Maxikleidern tragen.
Auch Cardigans und Long-Jacken sind ideale Styling-Partner, um Stufen über weiten Marlenehosen zu erzeugen. Fließende schwarz-weiße Kleider oder klassische Blusenkleider mit grafischen Mustern wirken über langen Hosen kombiniert mit engen Westen besonders raffiniert. Layering bietet so viele Möglichkeiten wie kaum ein anderer Trend, um die Figur zu modellieren und Silhouetten bewusst zu gestalten. Positiver Nebeneffekt: Kleine Pölsterchen verschwinden optisch wie von selbst.
Wer eher klein und zierlich ist, sollte allerdings darauf achten, dass das längste Oberteil nicht über die Mitte des Oberschenkels hinausreicht – so bleibt die Silhouette streckend und vorteilhaft.
Materialien sorgen für Spannung
Mindestens ebenso entscheidend wie Proportionen und Längen ist der Materialmix. Denn Layering Looks leben von Kontrasten. Grober Strick wirkt besonders spannend zu glattem Kunstleder, feine Seide entfaltet ihren Reiz neben Fake Fur, funkelnder Lurex harmoniert überraschend mit Wolle, und leichter Chiffon setzt spannende Akzente zu Denim.
Je mehr unterschiedliche Stoffe im Look miteinander kombiniert werden, desto spannender wird das Ergebnis. Accessoires wie großmaschige Strickschals oder zarte Seidentücher können zusätzlich Akzente setzen und dem Outfit den letzten Schliff verleihen.
Farben - die größte Herausforderung
Beim Schichten von Farben ist Fingerspitzengefühl gefragt. Besonders harmonisch wirken Layering Outfits, wenn die Nuancen sanft aufeinander abgestimmt sind – gebrochenes Weiß, Beige und Hellbraun oder eine Palette aus Schwarz, Grau und Blau. Ein All-Over-Look in verschiedenen Grau-Schattierungen garantiert ebenfalls ein stimmiges Ergebnis.
Wer es auffälliger mag, setzt auf eine starke Statement-Farbe, die im Mittelpunkt steht und durch neutrale oder pastellige Töne ergänzt wird. Für einen Wow-Effekt sorgt ein konsequenter Ton-in-Ton-Look in einer kräftigen Farbe – Pink oder Rot etwa bringen sofort Aufmerksamkeit.
Prints schichten – das funktioniert!
Auch Prints lassen sich in Layering Looks perfekt integrieren. Wer ein einzelnes Print-Piece trägt, sollte die übrigen Kleidungsstücke so wählen, dass sie eine oder mehrere Farben aus dem Muster aufnehmen. Anspruchsvoller wird es, wenn mehrere gemusterte Teile kombiniert werden. Die wichtigste Regel:
Alle eingesetzten Muster brauchen mindestens eine verbindende Farbe. Für Anfängerinnen ist die Kombination von zwei Prints mit Schwarz- oder Weißanteil ein sicherer Einstieg. Fortgeschrittene dürfen mutiger werden und Karos mit Streifen oder Animal Prints mit Polka Dots mixen. Denn Muster wie Karo, Streifen, Punkte oder Animal Prints harmonieren überraschend gut miteinander und eröffnen unzählige Möglichkeiten für spektakuläre Layering Outfits.
Layering Looks – Stilgefühl ist das wichtigste Basic
Beim Lagenlook geht es um das gekonnte Spiel mit Silhouetten, Proportionen und Stil. Schichten sollen die Figur betonen, spannende Effekte erzeugen und dem Outfit Persönlichkeit geben. Werden die falschen Teile willkürlich kombiniert, kann das Ergebnis schnell an das Michelin-Männchen erinnern oder kompakter wirken, als es sein sollte. Damit jeder Look gelingt, gibt es einige einfache Regeln rund um Proportionen, Längen, Materialien, Farben und Prints, die für ein perfektes Layering unverzichtbar sind.
Do’s - so wird dein Layering Outfit zum Hingucker
Mix & Match der Materialien
Kunstleder, Spitze, grober Strick oder Fake Fur – das Geheimnis eines perfekten Layering Looks liegt in einem spannenden Materialmix. Je kontrastreicher die Stoffe und Strukturen, desto aufregender wirkt dein Gesamtoutfit.
Längen clever variieren
Lass bewusst einzelne Stofflagen hervorblitzen. Saumabschlüsse sollen sich klar unterscheiden – so entsteht die typische Stufenoptik des Lagenlooks, die jedes Outfit besonders macht.
Silhouette im Blick behalten
Achte immer auf die Balance. Wird dein Look zu voluminös, kombiniere ein enges, figurbetontes Piece oder setze mit einem breiten Taillengürtel Kontraste – selbst über XXL-Mäntel.
Farben bewusst einsetzen
Tonal abgestimmte Outfits in Crème, Beige und Hellbraun wirken elegant, während Schwarz, Grau und Blau zeitlos chic sind. Wer mutig ist, wagt Ton-in-Ton-Ensembles in kräftigen Statement-Farben wie Pink oder Rot – ein garantiertes Wow-Erlebnis.
Don’ts - diese Layering-Fehler solltest du vermeiden
Zu viele Lagen
Auch beim Layering gilt: Weniger ist mehr. Drei sichtbare Schichten sind ideal – alles darüber hinaus wirkt schnell überladen.
Übermäßiges Volumen
Zu viel Stoff an Hüfte oder Oberkörper lässt selbst den spannendsten Lagenlook unförmig erscheinen. Besser: Dünne Materialien mit dickeren abwechseln, so bleibt dein Outfit schmal und ausgewogen.
Farben ohne Konzept
Eine Farbexplosion lenkt vom eigentlichen Stil ab und kann den Look ins Chaotische kippen. Setze lieber auf eine dominante Farbe und ergänze sie mit dezenten Nuancen.
Accessoire-Overload
Da Layering Outfits ohnehin auffällig sind, sollten Accessoires sparsam gewählt werden. Dezente Ketten, feine Armreife oder ein markantes Key-Piece runden den Look ab, ohne ihn zu überladen.
Kreiere deinen eigenen Layering Look
Das Beste am Layering ist seine Vielseitigkeit. Mit ein wenig Kreativität entstehen aus bereits vorhandenen Kleidungsstücken immer wieder neue Outfits. Alte Pullover, Blusen oder Jacken erhalten durch die richtige Kombination ein zweites Leben – nachhaltig, individuell und absolut im Trend. Gerade der angesagte Vintage-Charme lässt sich durch Layering perfekt inszenieren.
Nimm dir die Zeit, deinen eigenen Layering Style zu kreieren, experimentiere mit Farben, Materialien und Formen und finde deine persönliche Mischung.
Layering-Trend: Rock mit Pullover
Fashion trifft Funktion: Der Layering-Look mit Rock und Strickpulli ist das Must-have für die Übergangszeit. Lässig, feminin und perfekt zum Experimentieren mit Proportionen.
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