Rückkehr der Rauten – Argyle-Muster als Evergreen
Aktualisiert am 14. Juli 2022
Golf, Schuluniformen, Burlington-Socken – beim Stichwort »Argyle« kommt uns sofort so einiges in den Sinn. Und das ist auch kein Wunder. Argyle ist ein echter Klassiker und wir alle haben das Muster schon oft gesehen: schachbrettartig angeordnete Rauten, die auf der Spitze stehen, sowie gekreuzte Streifen – oft in einer Kontrastfarbe.
Rückblick bis ins 18. Jahrhundert – Geschichte des Argyle Musters
Es wird angenommen, dass die Ursprünge des Argyle Musters beim Clan Cambell aus der schottischen Grafschaft Argyll liegen. Die schachbrettartig angeordneten Rauten galten als Symbol der Zugehörigkeit unter schottischen Clans. Im 18. Jahrhundert soll sich das Design aus dem »Tartan«-Karomuster entwickelt haben. Ausschlagend war wohl ein sehr praktisches Motiv der Cambells, die Strickwaren produzierten: Tartan war in Strickwaren einfach am besten in Form von Rauten abbildbar. Voilà – geboren war der Klassiker, den wir vor allem von Socken oder Röcken bei Schuluniformen kennen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nutzte die Strickerei »Pringle of Scotland« die Rauten für Pullover und Pullunder. Die Argyle-Strickwaren waren bei englischen Golfspielern heißbegehrt und setzten einen Trend in der Szene. Später wurden sie zu einem Klassiker der sportlichen Freizeitmode weltweit. Das Label »Burlington« hat das dreidimensional wirkende Karomuster durch eben die gängigen Socken besonders populär gemacht.
In den 80er Jahren erlebte Argyle ein Revival – und zwar vor allem in der High Society. Wer etwas auf sich hielt, wählte Oberbekleidung, Hosen oder Röcke in Raute. Immer wieder greifen Designer*innen für ihre Runway-Kollektionen heute das Muster auf und interpretieren es beispielsweise mit Neon-Akzenten oder Knallfarben, Oversize-Cuts und insgesamt unstrukturierten Silhouetten, Puffärmeln oder im Team mit anderen Karomustern sowie Polka Dots völlig neu.
Argyle stylen – so geht’s!
Viele Karomuster wirken auf den ersten Blick klassisch oder sogar streng. So gilt auch Argyle der Tradition nach als konservativ oder besser: gediegen. Um diesen Stil in Richtung »trendy« zu drehen, braucht es beim Styling Kontraste. Modemutige kombinieren beispielsweise mit Leo-Pieces, anderen Karomustern oder Punkte-Prints einen spannenden Mustermix. Besonders im Team mit sportlich angehauchten Athleisure-Looks erhält das traditionelle Muster eine neue Konnotation.
Auch zusammen mit Kunstlederhosen oder groben Boots entsteht ein Gegensatz, der das markante Rauten-Design aus der verstaubten Ecke herausholt. Besonderen Charme versprüht ein Argyle-Pullunder mit einer weißen Bluse plus angesagter Jeans zur Auflockerung. Edler wird der Style mit einer Anzughose – die »classy« Attitüde dieses Ensembles dann mit Sneakers im Bunde brechen.
Retro-Vibes entstehen, wenn du eine Marlenehose oder Cord-Röcke zum Schachbrett-Muster wählst. Tipp: Wenn du einen besonders coolen Office-Look stylen willst, kombiniere verschiedene Karomuster clever miteinander. Das erfordert etwas modisches Fingerspitzengefühl. Achte dabei unbedingt darauf, dass die Karo-Designs aus einer Farbfamilie stammen. Für einen besonderen Hingucker bei allen Outfits sorgen glitzernde oder schimmernde Accessoires in Silber, die dem als spießig angesehenen Muster einen Portion »Glamour« verleihen.
Kompakt zusammengefasst: Argyle Dos & Don’ts
Do
► Auf Kontraste setzen: Argyle bewusst mit Trend-Pieces kombinieren
► Sicherer Tipp: Bei Kombipartnern in derselben Farbfamilie bleiben
► Den Mustermix wagen – von Leo über Polka Dots bis hin zu Karomixes
► Kunstlederhosen, Nieten-Minis oder Jeans zum Muster wählen
► Für einen cooleren Auftritt Boots oder Sneakers tragen
► Mit Argyle-Kniestrümpfen Miniröcke aufpeppen
► Glitzernde Accessoires verleihen den letzten Schliff
Don’t
► Beige als Kombipartner
► Outfits im Team mit klassischer grauer Bundfaltenhose
► Poloshirts, Faltenröcke
► Look mit Mustern überladen
► Prints aus mehreren Farbfamilien kombinieren
► Accessoires wie besonders schmale Gürtel
► Feminin-konservative Schuhe wie Schaftstiefel oder Schnürer