Aug 10, 2016

Fashion Talk: Demna Gvasalia rüttelt die Modewelt auf

Aktualisiert am 2. Dezember 2021

Im Oktober 2015 wird Demna Gvasalia neuer Chefdesigner von Balenciaga – ein großer Schritt für ihn ein noch größerer für die Mode. Er rüttelt auf und erfindet neu.

Der Designer erinnert an ein Szene Kid aus Kreuzberg oder den Pariser Banlieues, als er sich nach seiner Debütkollektion kurz dem Publikum zeigt. Zu seiner blau ausgewaschenen Baumwollhose trägt der 36-jährige ein viel zu großes schwarzes Hoodie und bunte zerlatschte Sneakers. Die Mischung aus Übermut und Unvoreingenommenheit ist genau das, was ein Haus wie Balenciaga braucht.

Wie alles begann…

Demna Gvasalia wird 1981 in Georgien geboren. Schon früh interessiert er sich für Kunst und Mode und weiß schnell, er will in die Welt hinaus. „Ich habe mich in Georgien immer wie ein Außenseiter gefühlt. Das Land war für mich nie ein Zuhause. Mode wird dort nicht als ein seriöses Betätigungsfeld betrachtet, sondern eher als ein Hobby für reiche Töchter.“

Nach der Flucht aus Georgien kommt Gvasalia mit seinen Eltern im Jahr 2000 nach Düsseldorf – ein einschneidendes Erlebnis für den damals 19-jährigen: „In Europa erlebte ich dann die große Freiheit. Ich konnte hier auf Konzerte gehen, Leute treffen – internationale Leute, keine Georgier! Ich war hungrig, ich wollte alles entdecken und kennenlernen. In dieser Zeit wurde mir auch klar, was ich wirklich wollte: Mode- Designer werden.“

Nach rund eineinhalb Jahren in Deutschland, beginnt er an der Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen Mode-Design zu studieren. Nach seinem Abschluss geht er nach Paris und arbeitet unter anderem für die Avantgarde-Marke Maison Martin Margiela – wohl die prägendste Zeit für den jungen Designer. „Durch die Zeit bei Margiela kam ich zu der Philosophie, nach der ich auch heute arbeite: Es geht beim Entwerfen um das Kleidungsstück selbst, um seine Struktur und Passform – nicht darum, mit den Kleidern Geschichten zu erzählen oder die Person, die sie trägt, zu verkleiden.“

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Demna nimmt die Dinge auseinander!

Kurze Zeit später schon gründet er mit sechs weiteren Designern die Avantgarde Marke Vetements. Mit seinem Label überschreitet er Kontexte, nimmt etwas Bestehendes auseinander und fügt die Dinge neu zusammen – ein völlig neuer Schönheitssinn. Oft sind diese Dinge vielleicht nicht aktuell oder im Trend, doch er packt diese in neue Zusammenhänge und schafft somit etwas Neues und vor allem Außergewöhnliches. Dies führt dazu, dass die ganze Modewelt über ihn und sein Label spricht, seine Shows die begehrtesten der Pariser Modewoche sind und, dass der junge Designer schlussendlich schon ein knappes Jahr nach der Gründung Vetements zum neuen Chefdesigner von Balenciaga wird. Inspirieren lässt er sich von der Berliner Undergroundszene und illegalen Raves in London oder Paris. Eine ziemlich unglamouröse Welt, die er aber übersetzt und auf die Laufstege der Welt bringt.

In den 1950ern erschuf Cristóbal Balenciaga ein neue Frau – selbstbewusst und unabhängig. Die Kleider wirkten wie architektonische Meisterwerke, welche die Körper der Modelle umspielten und ihnen neue Formen gaben. Diesen Gedanken greift auch Gvasalia wieder auf, er spielt mit Volumen und Polstern an Schultern und Hüften– eine Hommage an die Haute Couture Balenciagas.

Der Look

Demna setzt stets auf ungewöhnliches Styling. Knielange Kleider treffen auf geschoppte, spitze Stiefel; Blumenkleider reagieren mit gestreiften Strumpfhosen und riesige Daunenjacken werden zu geraden und eleganten Anzughosen kombiniert. Ein wilder Mix der erst verstanden werden muss, doch ehe wir verstehen ist Gvasalia schon längst weiter und erfindet sich wieder neu.

Wer nicht schlappe 10.000€ für ein Kleid ausgeben will findet hier der typische Gvasalia-Look zum nachstylen!

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Ob in der Bloggerwelt, auf Facebook, Instagram oder Pinterest, ich decke für euch jeden Trend auf. Als angehender Modejournalist und Blogger, bin ich immer auf der Suche nach neuer Inspiration und dem Extravagantem. Bei Ana Alcazar habe ich im September 2015 gestartet.

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